Foto: Archäologie und Museum Baselland,

Am Ostermontag, dem 7. April 1952 begann die Erde am Südwesthang des Wartenbergs sich zu bewegen. Auf einer Breite von 300m rutschte der Hang im Bereich des Hallenwegs talwärts. Zeitweise erreichten die Erdmassen eine Geschwindigkeit von 3 Metern pro Stunde. Auf einer Breite von 400 Metern wurden Strassen, Wege, die Kulturen und das Bammerthaus bis zu 20m talwärts verschoben, zwei Wohnhäuser zerstört, sogar ein Betonbunker des Militärs war den Naturgewalten nicht gewachsen. Glücklicherweise kamen keine Menschen zu Schaden.

Der Rutsch dauerte 2 Tage, bis am 9 April. Die Fläche des Rutschgebietes betrug etwa 5 Hektaren. Die Erdmassen hatten ein Volumen von etwa 300’000m3 und waren etwa 7 m dick. Die Rebkulturen in diesem Bereich waren völlig zerstört. Glück im Unglück war, dass die Erde nicht weiter westlich im Siedlungsgebiet abrutschte, die Schäden wären noch viel grösser gewesen.

Als Ursache für diesen Rutsch werden die anhaltenden und intensiven Regenfälle genannt, die schon im Sommer des Vorjahres begannen. Dadurch wurden die tiefer liegenden Tonschichten aufgeweicht, auf denen dann die darüber liegenden Gesteins- und Erdschichten abgleiten konnten. Bereits in der Vorwoche waren erste Wasserleitungen gebrochen, was wahrscheinlich das Geschehen noch verstärkt hat. Eine weitere Ursache dürfte auch der Abbau von Hangschutt zu Bauzwecken in einer früheren Grube gewesen sein, was die Instabilität des Hanges noch verstärkt hatte.

1956/57 begann man mit der Neuanpflanzung der Reben. Einige alte Rebstöcke aus dieser Zeit sind heute noch zu sehen und tragen Jahr für Jahr gesunde Trauben. Die Siedlungspläne hingegen wurden fallen gelassen. Es darf vermutet werden, dass wir es diesem traurigen Ereignis verdanken, dass wir heute noch in Muttenz einen so grossen Rebberg haben.

Weitere Bilder unter Heimatkunde Muttenz.